Wer zu schnell fährt und geblitzt wird, muss mit einem Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid rechnen. Geschwindigkeitsverstöße können ein Bußgeld, Punkte in Flensburg und sogar ein Fahrverbot nach sich ziehen. Doch in manchen Fällen lohnt es sich, den Bußgeldbescheid anzufechten – und zwar am besten mit Hilfe eines auf Verkehrsrecht spezialisierten Anwalts. Erfahren Sie hier, wann es sich lohnt, einen „Blitzeranwalt“ einzuschalten.
Was ist ein Blitzeranwalt?
„Blitzeranwälte“ sind Rechtsanwälte, die auf Blitzer-Angelegenheiten spezialisiert sind. Die korrekte Bezeichnung ist Fachanwalt für Verkehrsrecht. Mit seiner Hilfe können vermeintliche Verkehrssünder zu ihrem Recht kommen oder eine unverhältnismäßige Strafe wie ein Fahrverbot und Punkte in Flensburg mildern. Ein Experte für Verkehrsrecht kennt sich mit den verschiedenen Messgeräten und Messverfahren aus und weiß, welche Blitzer zu fehlerhaften Messungen neigen und welche typischen Fehlerquellen auftreten. Mit diesem Wissen lassen sich Bußgeldbescheide oft anfechten.
Zudem ist für die Anhörung in der Regel eine Akteneinsicht erforderlich, die nur ein Anwalt beantragen kann. Wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten haben, der formale Fehler aufweist, wenn Sie Fehler bei der Messung vermuten oder ein hohes Bußgeld oder ein Fahrverbot drohen, kann es sich also lohnen, sich von einem Blitzeranwalt beraten und unterstützen zu lassen.
Sind die Vorwürfe im Bußgeldbescheid rechtmäßig?
Rasen ist nicht nur verboten, sondern auch gefährlich – das ist bekannt. Viele Temposünder werden erwischt und müssen mit Bußgeldbescheiden rechnen. In Deutschland gibt es etwa 4.000 stationäre Blitzer und über 10.000 Messstellen für mobile Kontrollen. Laut ADAC fahren über 2,8 Millionen Autofahrer mehr als 21 km/h über dem erlaubten Tempo. Das Risiko, geblitzt zu werden, ist also relativ hoch.
Hatten Sie es mal zu eilig und wurden geblitzt, gibt es aber Möglichkeiten, die Kosten zu umgehen. Die Vorwürfe in einem Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid können nämlich fehlerhaft und damit anfechtbar sein. Gründe dafür gibt es viele. Schon ein kleines fehlerhaftes Detail im Bußgeldverfahren kann genügen, um die Blitzer-Kosten zu umgehen.
Saßen Sie wirklich selbst am Lenkrad oder sind Sie nur der Halter des Fahrzeugs, mit dem ein Verkehrsverstoß begangen wurde? Waren die Blitzgeräte ordnungsgemäß geeicht und positioniert? Enthalten der Anhörungsbogen und der Bußgeldbescheid alle relevanten Angaben oder gibt es formelle Fehler? In solchen kann es sinnvoll sein, einen Blitzeranwalt einzuschalten.
Wann lohnt sich ein Blitzeranwalt?
Das Gericht geht zunächst davon aus, dass die Bußgeldstelle alles richtig gemacht hat. Um gegen einen Bußgeldbescheid Einspruch einzulegen, muss sich der vermeintliche Verkehrssünder also selbst entlasten. Das kann sich lohnen, wenn der Betroffene zwar der Fahrzeughalter ist, aber zum Zeitpunkt des Verstoßes nicht am Steuer saß. Oft ist auch das Blitzerfoto unscharf, so dass der Fahrer nicht eindeutig ermittelt werden kann. Der Halter des Fahrzeugs bekommt zunächst einen Anhörungsbogen und kann zu dem Vorwurf Stellung nehmen.
Wenn ein Fahrverbot droht und man die Umwandlung der Strafe in ein Bußgeld erwirken möchte, kann auch das einen Versuch wert sein. War der Tempomat eingestellt, können Zweifel an der Geschwindigkeitsmessung ebenfalls berechtigt sein. Möglicherweise wurde der Toleranzabzug nicht richtig gewährt oder die Messbeamten haben beim Aufstellen des Blitzers nicht alle Regeln befolgt. Auch Fahranfänger in der Probezeit können prüfen lassen, ob ein Bußgeldbescheid rechtmäßig und verhältnismäßig ist. Ein Blitzeranwalt unterstützt Sie dabei, im Bußgeldverfahren Einspruch zu erheben.
Akteneinsicht mit dem Blitzeranwalt
Kommt es zur Anhörung im Bußgeldverfahren, rät ein Anwalt für Verkehrsrecht Ihnen zu großer Vorsicht. Viele Betroffene machen nämlich vorschnell Angaben, zu denen Sie nicht verpflichtet sind. Damit belasten sie sich und andere unnötig. In so einem Fall lohnt es sich, die Akten einzusehen. Die Akteneinsicht kann bei der zuständigen Behörde gegen eine Gebühr beantragt werden. Der Blitzeranwalt hilft Ihnen dabei, die Situation richtig einzuschätzen. Er weiß, ob Blitzer und Messverfahren den Normen entsprechen und ob Fehler gemacht wurden.
Mit welchen Strafen muss man rechnen?
Die Bußgelder, die bei Überschreitung des Tempolimits drohen, sind klar geregelt: Wird man innerhalb einer Ortschaft geblitzt, sind bei bis zu 10 km/h über dem Limit 15 Euro fällig, ab 21 km/h gibt es einen Punkt. Wer mehr als 31 km/h zu schnell fährt, kann sich zwei Punkte in Flensburg und einem Monat Fahrverbot einhandeln. Ab 51 km/h über dem Tempolimit muss der Führerschein für zwei Monate abgegeben werden, bei mehr als 61 km/h ist er für drei Monate weg. Wird man innerhalb von zwölf Monaten zweimal mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 26 km/h zu viel geblitzt, kann auch ein Fahrverbot drohen.
Blitzeranwalt: Welche Kosten entstehen?
Wer die Messung des Blitzers mit einem Anwalt anfechten will, muss mit Kosten rechnen, die das Bußgeld übersteigen können. Bei einem erfolgreichen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid werden die Kosten für den Blitzeranwalt allerdings erstattet. Deshalb sollte man die Blitzer-Angelegenheit vorab von einem Rechtsanwalt prüfen lassen – am besten in einer kostenlosen Ersteinschätzung.
Wer über eine Rechtsschutzversicherung verfügt, sollte sich informieren, ob sie auch das Verkehrsrecht abdeckt. Ist das der Fall, müssen Sie sich um die Kosten für den Blitzeranwalt keine Gedanken machen. Ihre Rechtsschutzversicherung ist dann verpflichtet, alle Leistungen zu tragen, die für die Wahrnehmung Ihrer rechtlichen Interessen nötig sind.
Anwälte für Verkehrsrecht beraten Sie kostenlos
Wurden Sie fälschlicherweise für einen Verstoß belangt und sind Sie unsicher, ob und wie Sie sich in der Anhörung im Bußgeldverfahren äußern sollen? Wollen Sie wissen, ob sich ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid für Sie lohnt? Viele Bußgeldbescheide sind fehlerhaft! Prüfen Sie jetzt kostenlos Ihre Möglichkeiten. Unsere Experten für Verkehrsrecht sind gern für Sie da.