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Sicherheitsabstand berechnen: Bremsweg, Reaktionsweg, Anhalteweg

Der Sicherheitsabstand ist eine verpflichtende und sinnvolle Maßnahme, um Auffahrunfälle zu vermeiden. Denn: Zu dichtes Auffahren und Drängeln zählen zu den häufigsten Unfallursachen und können Sach- und Personenschäden zur Folge haben. Der Sicherheitsabstand kann jedoch ganz einfach mithilfe von Bremsweg, Reaktionsweg und Anhalteweg genau berechnet werden. Um zu jeder Zeit einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer zu haben, sollten die gängigen Faustregeln beachtet werden.

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Bremsweg: Ein Faktor für die Abstandsmessung

Bei der Berechnung des eigenen Sicherheitsabstands zum Vordermann ist der Bremsweg von großer Bedeutung. Der Bremsweg ist der Weg, der vom Treten auf die Bremse bis zum Stillstand des Fahrzeugs benötigt wird. Es wird also angegeben, welcher Weg in Metern das Fahrzeug während der Bremsung zurücklegt.

Formel zur Berechnung des Bremswegs

Die Formel zur Bremswegberechnung lautet:

(Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10) = Bremsweg in Metern

Ist ein Fahrzeug mit 100 km/h unterwegs, beträgt der Bremsweg nach dieser Formel 100 Meter:(100:10) x (100:10). Bewegt sich das Fahrzeug mit 200 km/h, beträgt der Bremsweg bereits 400 Meter: (200:10)x(200:10).

Bei einer Gefahrenbremsung – sprich einer plötzlichen und sehr starken Bremsung – lautet die Faustformel wie folgt:

Berechnung des Bremswegs bei einer Gefahrenbremsung

Bei doppelter Geschwindigkeit wird der Bremsweg demnach viermal so lang.

Tatsächlicher Bremsweg abhängig von mehreren Faktoren

Die Formel zur Berechnung des Bremswegs gilt allerdings nur als Faustregel. Der tatsächliche Bremsweg ist abhängig von Faktoren wie:

  • Fahrzeug
  • Zustand und Stärke der Bremsen
  • Zustand der Reifen
  • Beladung des Fahrzeugs
  • Straßenbelag
  • Zustand der Straße

Bei glatten Fahrbahnen im Winter oder schlechtem Zustand der Bremsen am Fahrzeug kann sich der Bremsweg deutlich verlängern. Die folgende Übersicht zeigt den durchschnittlichen Bremsweg bei einer normalen Bremsung und bei einer Gefahrenbremsung:

Geschwindigkeit Bremsweg normal Gefahrenbremsung
 20 Km/h 4 m  2 m
 40 Km/h 16 m  8 m
 60 Km/h 36 m  18 m
 80 Km/h 63 m  32 m
 100 Km/h  100 m  50 m
 120 Km/h  144 m  72 m
 140 Km/h  196 m  98 m
 160 Km/h  256 m  128 m
 180 Km/h  324 m  162 m
 200 Km/h  400 m  200 m
 220 Km/h  484 m  242 m
 240 Km/h  576 m  288 m
 260 Km/h  676 m  338 m
 280 Km/h  784 m  392 m
Geschwindigkeit Bremsweg normal Gefahrenbremsung
 20 Km/h 4 m  2 m
 40 Km/h 16 m  8 m
 60 Km/h 36 m  18 m
 80 Km/h 63 m  32 m
 100 Km/h  100 m  50 m
 120 Km/h  144 m  72 m
 140 Km/h  196 m  98 m
 160 Km/h  256 m  128 m
 180 Km/h  324 m  162 m
 200 Km/h  400 m  200 m
 220 Km/h  484 m  242 m
 240 Km/h  576 m  288 m
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Reaktionsweg vergrößert den benötigten Abstand

Mit einer Faustformel lässt sich der Bremsweg berechnen.

Während der Bremsweg die Strecke beschreibt, die das Fahrzeug nur während des Bremsvorgangs zurücklegt, berücksichtigt der Reaktionsweg die Zeit, die der Fahrer braucht, um die Gefahr wahrzunehmen und zu reagieren. Denn: Sollte eine plötzliche Bremsung notwendig sein, muss diese Information erst vom Gehirn verarbeitet und in eine entsprechende Reaktion umgewandelt werden. Mit der Betätigung der Bremse durch den Fahrer beginnt dann der Bremsweg.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Reaktionszeit zwischen dem Ereignis – wie eine Vollbremsung des Vordermannes oder ein plötzlich auftretendes Hindernis – und dem Beginn des Bremsvorgangs bei einer Sekunde liegt. Das klingt nicht viel, doch auch in dieser Zeit legt das Fahrzeug eine gewisse Strecke zurück. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten verkürzt sich der Abstand zum Hindernis enorm – etwa außerorts auf Autobahnen.

Faustformel zur Berechnung des Reaktionswegs

Beim Reaktionsweg wird gleich der Faustformel vom Bremsweg die Geschwindigkeit durch 10 geteilt und anschließend das Ergebnis mit 3 multipliziert. Angenommen wird bei dieser Gleichung, dass die maximale Reaktionszeit etwa eine Sekunde beträgt.

Reaktionsweg = (Geschwindigkeit ÷ 10) x 3

Bei doppelter Geschwindigkeit verdoppelt sich auch der Reaktionsweg. Die folgende Tabelle zeigt den möglichen Reaktionsweg bei verschiedenen Geschwindigkeiten:

Gefahrene Geschwindigkeit in km/h Reaktionsweg in m Gefahrene Geschwindigkeit in km/h Reaktionsweg in m
10 3 110 33
20 6 120 36
30 9 130 39
40 12 140 42
50 15 150 45
60 18 160 48
70 21 170 51
80 24 180 54
90 27 190 57
100 30 200 60
Gefahrene Geschwindigkeit in km/h Reaktionsweg in m Gefahrene Geschwindigkeit in km/h Reaktionsweg in m
10 3 110 33
20 6 120 36
30 9 130 39
40 12 140 42
50 15 150 45
60 18 160 48
70 21 170 51
80 24 180 54
90 27 190 57
100 30 200 60

Der Reaktionsweg kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Hier sind weniger technische Aspekte von Bedeutung, sondern eher die physische und psychische Verfassung des Fahrers. Besonders negativ beeinflusst wird der Reaktionsweg, wenn der Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht, besonders müde ist, bestimmte Medikamente eingenommen hat, gesundheitliche Probleme hat oder durch Ablenkungen während der Fahrt unachtsam ist – wie etwa beim Telefonieren, Essen oder Rauchen. Die Reaktionszeit verlängert sich beispielsweise bei einem Promillewert von 0,8 um bis zu 50 Prozent.

Anhalteweg: Benötigte Strecke bis zum Halt des Fahrzeugs

Der Reaktionsweg ergibt zusammen mit dem Bremsweg den Anhalteweg. Das heißt, dass er mit dem Erkennen der Gefahr beginnt und beim vollständigen Halt des Fahrzeugs endet. Hierfür werden die beiden Ergebnisse addiert:

Bremsweg + Reaktionsweg = Anhalteweg

Demzufolge ist der Anhalteweg immer länger als der alleinige Bremsweg. Bewegt sich ein Fahrzeug also mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h, beträgt der Anhalteweg 180 Meter. Bei einer Gefahrenbremsung verkürzt sich der Anhalteweg auf 108 Meter. Je nach Länge des Anhaltwegs sollte ein entsprechender Sicherheitsabstand zum Vordermann eingehalten werden.

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