Bereits am 20. Oktober 2016 war bekannt geworden, dass für die Karlie Flamingo Belgium Holding B. V. B. A., eine Tochtergesellschaft der Karlie Group GmbH, ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt worden war – wir berichteten. Nun hat auch der Mutterkonzern Karlie Group GmbH einen Insolvenzantrag eingereicht.
Das Unternehmen Karlie Group GmbH
Die ursprüngliche Karlie Deutschland-Gruppe wurde 2012 mit der englischen Sharples & Grant Ltd. zusammengeführt. Im Jahre 2013 schloss sich der Verbund mit der belgischen Flamingo-Gruppe zusammen und benannte die gemeinsame Unternehmensgruppe Karlie Group GmbH.
Die Karlie Group GmbH hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Produkten für den Heimtierbedarf in etwa 70 Länder, hierunter insbesondere Frankreich, Großbritannien und die Niederlande, spezialisiert. Der Exportanteil des unternehmenseigenen Großhandels liegt hierbei über 50 %. Das Sortiment des Herstellers umfasst über 10.000 Artikel, insbesondere für die Haltung von Hunden, Katzen, Vögeln und Fischen.
Der bisherige Geschehensablauf
Am 20. Oktober 2016 wurde bekannt, dass für die Tochtergesellschaft der Karlie Group GmbH, die Flamingo Belgium Holding B. V. B. A., Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt wurde. Grund hierfür war die Fälligstellung von Darlehensforderungen belgischer Banken. Es zeigte sich alsbald, dass die Karlie Group GmbH gegen die Insolvenzanträge nicht vorgehen würde. Erst im Mai 2016 war den Anleihegläubigern eine Restrukturierung der Anleihe abgerungen worden. Im Herbst 2016 warnte die Karlie Group GmbH vor möglichen negativen Folgen der Geschehnisse um die belgischen Unternehmen für die Vermögenslage der Emittentin.
Die Anleihe der Karlie Group GmbH
Die von der Karlie Group GmbH im Juni 2013 begebene, weder nachrangige noch besicherte Anleihe, gekennzeichnet durch die WKN / ISIN: A1TNG9 / DE000A1TNG90, versprach den Anleihegläubigern einen Zins-Kupon von 6,75 % bei einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Volumen von bis zu 30 Millionen EUR. Das bisher platzierte Volumen umfasst rund 10 Millionen EUR. Bei einer Stückelung von 1000 EUR per Anleihe war diese Kapitalanlage auch eine Option für Mittelstands- und Kleinanleger. Mit der Umstrukturierung der Anleihe haben sich die Anleihegläubiger im Mai 2016 bereit erklärt, rückwirkend auf 1,75 % des Kupons zu verzichten und die Anleihelaufzeit bis 2021 zu verlängern.
Der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung
Am 06. Dezember 2016 beantragte die Geschäftsführung des Unternehmen Karlie Group GmbH schließlich bei dem zuständigen Amtsgericht Paderborn die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverantwortung im Sinne des § 270a der Insolvenzordnung. Die Restrukturierung des Konzerns soll in Eigenregie fortgesetzt und das operative Geschäft der belgischen Tochtergesellschaft Karlie Flamingo GmbH von dem Verfahren unberührt bleiben.
Wie können wir Sie unterstützen?
Die Rechtsanwaltskanzlei VON RUEDEN vertritt die Interessen zahlreicher Anleihegläubiger in mehreren Insolvenzverfahren. Unsere Betreuung beginnt hierbei bereits im Vorfeld des eigentlichen Verfahrens. Mit unserer Erfahrung und unseren Fachkenntnissen helfen wir Ihnen, Ihre Interessen gegenüber anderen Gläubigergruppen sowie gegenüber dem Insolvenzverwalter durchzusetzen.
Bereits auf den Gläubigerversammlungen sollten Anleihegläubiger ihre Interessen bündeln, um Einfluss auf die zu treffenden Entscheidungen zu nehmen. „Man sollte hier nicht das Feld anderen Gläubigergruppen, wie den Banken überlassen“, sagt der Berliner Rechtsanwalt Johannes von Rüden.
Gerne werden wir auch Sie als betroffene Anleihegläubiger der Karlie Group GmbH im Insolvenzverfahren betreuen und überprüfen, in welchem Umfang wir für Sie Schadensersatzansprüche – etwa auf der Grundlage vorangegangener fehlerhafter Anlageberatung – geltend machen können. Betroffenen Anlegern können Ansprüche gegen Berater, Wirtschaftsprüfer und Prospektverantwortliche zustehen.
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