Daimler-Abgasskandal: Überblick über die betroffenen Diesel-Modelle

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Im November 2016 – ein Jahr nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals – wurden auch bei Dieselfahrzeugen der Daimler AG Manipulationen bei den Abgaswerten festgestellt. Seitdem kämpft der Stuttgarter Autokonzern mit zahlreichen Rückrufaktionen, Softwareupdates, zigtausenden Klagen von betrogenen Kunden und Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe. Ein Ende der Probleme ist noch nicht in Sicht.

Durch den Einsatz von unzulässigen Abschalteinrichtungen funktioniert die Abgasreinigung bei zahlreichen Mercedes-Modellen nur im Testzyklus der Zulassungsbehörden in vollem Umfang. Im Straßenbetrieb werden die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte jedoch um ein Vielfaches überschritten – mit verheerenden Folgen für die Kunden und die Umwelt.

Rückrufe im Daimler-Abgasskandal

Im Juni 2018 wurde die erste große Rückrufaktion bei Daimler gestartet. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ließ 280.000 Mercedes-Fahrzeuge in Deutschland in die Werkstätten schicken, um die illegalen Abschalteinrichtung zur Abgasmanipulation zu deaktivieren. Softwareupdates sollten das Problem lösen. Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN konnte kurz darauf die ersten vier verbraucherfreundlichen Urteile gegen die Daimler AG erstreiten. Der Autokonzern wurde wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung seiner Kunden zu Schadensersatz verurteilt.

Der nächste Rückruf durch das KBA folgte im Juni 2019 – wegen illegalen Abschalteinrichtungen in rund 60.000 Mercedes GLK 220 CDI mit der Abgasnorm Euro 5. Auch 100.000 Mercedes-Sprinter musste aufgrund von Abschalteinrichtungen zum Softwareupdate in die Werkstätten. Den vorerst letzten Rückruf von Mercedes-Dieseln gab es im Januar 2020: Er betrifft rund 50.000 Mercedes-Diesel der C-, E-, M- und S-Klasse und diverse CLS-, GLE- und SLK-Fahrzeuge, die zwischen 2012 und 2018 gebaut wurden.

Überblick über die Mercedes-Modelle mit illegalen Abschalteinrichtungen

Die folgenden Mercedes-Modelle wurden vom KBA wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen zurückgerufen:

 –  Mercedes C 180 (Euro 6)

 –  Mercedes C 200 (Euro 6)

 –  Mercedes C300 (Euro 6)

 –  Mercedes CLS 350 (Euro 6)

 –  Mercedes E 250 (Euro 5)

 –  Mercedes E 300 (Euro 6)

 –  Mercedes E 350 (Euro 6)

 –  Mercedes G 350 (Euro 6)

 –  Mercedes GL 350 (Euro 6)

 –  Mercedes GLC 220 (Euro 6)

 –  Mercedes GLC 250 (Euro 6)

 –  Mercedes GLE 250 (Euro 6)

 –  Mercedes GLE 350 (Euro 6)

 –  Mercedes GLK 200 (Euro 5)

 –  Mercedes GLK 220 (Euro 5)

 –  Mercedes GLS 350 (Euro 6)

 –  Mercedes ML 250 (Euro 6)

 –  Mercedes ML 350 (Euro 6)

 –  Mercedes S 300 (Euro 6)

 –  Mercedes S 350 (Euro 6)

 –  Mercedes SLC 250 (Euro 6)

 –  Mercedes SLK 250 (Euro 6)

 –  Mercedes Sprinter (Euro 6)

 –  Mercedes Vito (Euro 6)

 –  Mercedes Vito Tourer (Euro 6)

 –  Mercedes Marco Polo (Euro 6) 

Erstes OLG-Urteil: Vorlage für weitere verbraucherfreundliche Entscheidungen

Bisher wurden die Fälle im Abgasskandal vor den Landesgerichten entschieden – oft zugunsten der klagenden Kunden. Zahlreiche Mercedes-Fahrer konnten ihren Kaufvertrag rückabwickeln und sich über eine Rückerstattung des Kaufpreises freuen, in der Regel abzüglich einer sogenannten Nutzungsentschädigung für die gefahrenen Kilometer.

Im September 2020 urteilte erstmals auch ein Oberlandesgericht (OLG) entsprechend verbraucherfreundlich. Das OLG Naumburg sprach einem von der Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN vertreten Daimler-Kunden rund 26.000 Euro Schadensersatz zu. Der Mercedes-Benz GLK 220 CDI 4MATIC unseres Mandanten verfügte über die Abschalteinrichtung „Thermofenster“ und über eine Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung. Das Oberlandesgericht bewertete den Einbau dieser beiden Abschalteinrichtungen als vorsätzliche sittenwidrige Schädigung des Kunden nach § 826 BGB. Mit diesem erfreulichen OLG-Urteil haben sich die Chancen auf Schadensersatz im Abgasskandal noch einmal verbessert.

Mercedes-Abgasskandal: Jetzt auf Schadensersatz klagen!

Als Verbraucherrechtskanzlei raten wir Besitzern von Mercedes-Dieselfahrzeugen, gegen Daimler zu klagen. Lassen Sie sich nicht mit einem Softwareupdate abspeisen, es kann zu Motorschäden und Mehrverbrauch führen. Unzulässigen Abschalteinrichtungen in betrügerischer Absicht rechtfertigen eine Entschädigung der Kunden. Deshalb führen Einzelklagen gegen die Daimler AG in zahlreichen Fällen zur Zahlung von Schadensersatz gegen Rückgabe des manipulierten Fahrzeugs.

Ist Ihr Diesel vom Abgasskandal betroffenen? Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN vertritt bundesweit über 14.000 Mandanten im Abgasskandal – davon mehr als 3.000 Fälle gegen Daimler. In einem kostenlosen Erstgespräch können Sie sich gern zu Ihren Optionen im Abgasskandal beraten lassen. Wir kämpfen für Ihr gutes Recht und erzielen das bestmögliche Ergebnis für Sie.