Abgehängt: Porsche Taycan schafft nur 323 Kilometer

Veröffentlicht am in Abgasskandal

Der neue Porsche Taycan sollte als erstes deutsches Elektroauto das Model S von Tesla ausstechen. Doch Messungen der US-Umweltschutzbehörde EPA zeigen: Der Taycan von Porsche kann bei der Reichweite nicht punkten. Der Luxus-Elektrowagen unterlag beim Test gegen den Mitbewerber Tesla. Die Reichweite des deutschen E-Porsche fällt deutlich geringer aus als die Reichweite von Teslas Model S. Mit den ermittelten 323 Kilometern reicht sie bei weitem nicht aus, um die amerikanische Konkurrenz in Bedrängnis bringen.

Die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA ist dafür zuständig, den durchschnittlichen Strom- oder Spritverbrauch von Fahrzeugen für den US-Markt zu messen. Jetzt hat die Behörde ihre Messergebnisse für das Luxus-E-Auto Taycan Turbo veröffentlicht.

Das Ergebnis: Die Werte liegen deutlich unter den von Porsche versprochenen 450 Kilometern. Laut der EPA erzielt der neue Taycan nur eine durchschnittliche Reichweite von 323 Kilometern – ein riesiger Abstand zu den Werten von Tesla. Dessen Model S schafft knapp 600 Kilometer.

Update August 2021: Auch die Reichweite von E-Autos weiterer Marken hält nicht, was sie verspricht. Meist werden die Reichweiten höher angegeben, als sie im Straßenverkehr tatsächlich sind.

Sogar das Tesla Model 3 bringt mehr Reichweite

Auch das Tesla Model 3 toppt den Reichweitenwert des Porsche Taycan, der beim Test rund 354 Kilometer schaffte, bis der Akku leer war. Ursache für die schlechte Performance ist nicht der kleinere Akku des Taycan – das Fahrzeug verbraucht einfach deutlich mehr Energie.

Laut EPA benötigt der Luxus-Porsche für 161 Kilometer rund 49 Kilowattstunden, Teslas Model 3 dagegen nur 30 bis 31. Damit befindet sich Porsche, was die Leistung betrifft, am unteren Ende der Skala sämtlicher Anbieter von Elektro-Autos. Das erhöht die Betriebskosten um fast 60 Prozent: Während man beim Model S von Tesla laut EPA mit etwa einem Dollar für Stromkosten rechnen muss, um 25 Meilen  – 40 Kilometer – weit zu fahren, kostet die gleiche Strecke mit dem Taycan demnach 1,58 Dollar.

Ineffizientes Luxus-Modell?

Der Stuttgarter Autobauer versucht inzwischen, Schadensbegrenzung zu betreiben. Porsche hat seinen Taycan von einem unabhängigen Institut testen und sich die selbst angebenen Werte bestätigen lassen. Doch der geringere Wert der Umweltweltschutzbehörde wird in den US-Datenblättern zu sehen sein: Reichweite 201 Meilen.

Auch der deutlich höhere Preis dürfte so manchen potenziellen Käufer verschrecken: Der Porsche Taycan kostet in der Basisversion 105.000 Euro, während Teslas Model S schon ab 82.000 Euro erhältlich ist. Die amerikanische Umweltschutzbehörde nimmt zur Zeit den Taycan Turbo S unter die Lupe. Doch sogar der Stuttgarter Autobauer selbst geht davon aus, dass das Sportmodell noch geringere Reichweiten erzielt. Aber immerhin kann der Taycan mit seinem eleganten Porsche-Design punkten.