Deutsche Bank will 9000 Stellen in Deutschland streichen

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Die Deutsche Bank will massenhaft Jobs streichen. 18.000 Stellen sollen weltweit abgebaut werden, davon rund die Hälfte in Deutschland – so eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg. In welchen Ländern wie viele der Jobs wegfallen, ist noch nicht bekannt. Da Deutschland der mit Abstand größte Standort ist, werden es hier etwa die Hälfte der betroffenen Stellen sein. Ende vergangenen Jahres waren bei der Deutschen Bank weltweit 91.737 Vollzeitkräfte beschäftig, davon 41.669 in Deutschland.

Die Deutsche Bank erklärte gegenüber dem Sender n-tv, es sei noch zu früh, sich zu Details wie den einzelnen Standorten und bestimmten Regionen zu äußern. „Dort, wo es zu einem Abbau von Arbeitsplätzen kommen wird, werden wir direkt mit unseren Mitarbeitern über ihre Arbeitsplätze und die ihnen zur Verfügung stehenden Alternativen sprechen“, so ein Sprecher der Bank. „Wir sind uns absolut bewusst, dass diese Art von Entscheidungen die Leben unserer Mitarbeiter nachhaltig beeinflussen. Deshalb werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um bei der Umsetzung dieser Veränderungen so verantwortungsbewusst und sensibel wie möglich zu sein.“

Erste Kündigungen in Asien, den USA und England

Deutsche Bank-Chef Christian Sewing hatte das massive Sparprogramm schon im Juli angekündigt. Bereits zu diesem Zeitpunkt war von den 18.000 Vollzeitstellen die Rede, die in den nächsten Jahren wegfallen sollen. Erste Kündigungen wurden in Asien ausgesprochen und auch in New York und London gab es Entlassungen.

Der strukturelle Umbau des Geldhauses bringt auch einen Wechsel in der Führungsebene mit sich. Drei Vorstände haben die Deutsche Bank bereits verlassen: Investmentbankchef und Konzernvize Garth Ritchie, der Privatkundenchef Frank Strauß und Sylvie Matherat, die für Regulierungsthemen zuständig ist.

Noch immer rote Zahlen

Die Deutsche Bank kämpft seit Jahren mit schlechten Zahlen. Für das Gesamtjahr 2019 drohen wieder tiefrote Zahlen und der Aktienkurs befindet sich weiter im Sinkflug. Sewings setzt deshalb auf langfristigere Ziele: weniger Risikogeschäfte, raus aus dem Aktienhandel, mehr Kundenfokussierung. Mit dem radikalen Umbau will Sewing das Vertrauen in die Bank zurückgewinnen und sich in Zukunft um nachhaltiges Wachstum bemühen. Dazu gehöre, sich gründlicher mit den Bedürfnisssen der Kunden zu befassen, so Sewing. Außerdem wolle die Bank so digital wie möglich werden.

Der massive Stellenabbau betrifft nicht nur die Deutsche Bank: Nach Recherchen von Bloomberg haben die europäischen Kreditgeber in diesem Jahr Pläne für einen Abbau von mehr als 50.000 Arbeitsplätzen angekündigt.

Ist auch Ihr Arbeitsplatz bedroht? Wenn Sie beraten werden möchten, steht Ihnen Maik Wünsche, unser Fachanwalt für Arbeitsrecht, gern zur Verfügung.