Bankrott eines Brennstoffherstellers

Veröffentlicht am in Bank- und Kapitalmarktrecht

Mitte Februar 2016 musste der Brennstoffhersteller aus Wismar vorläufige Insolvenz anmelden. Grund dafür war die akute Zahlungsnot der German Pellets Gruppe. Mehreren Quellen zufolge wurden Rechnungen Monate lang schon nicht mehr bezahlt und seit Anfang Januar sogar Löhne und Gehälter der Mitarbeiter eingefroren. Der Hauptgläubiger soll sich seine Forderungen in der Krise nachgesichert haben. Anfang April wäre die erste von zwei weiteren Anleihen zur Rückzahlung an Anleger fällig geworden. Diese hätte German Pellets jedoch nicht bedienen können – eine den Anlegern angebotene Umschuldung platzte.

Die Unternehmensgruppe des Gründers Peter Leibold hatten ihre jahrelange Expansion zum Großteil über hochverzinste Anleihen-Geschäfte finanziert, weshalb nun auch tausende Privatanleger von der Unternehmenspleite betroffen sind.

Amtsgericht Schwerin eröffnet Insolvenzverfahren

Am 1. Mai 2016 eröffnete das zuständige Amtsgericht Schwerin nun das Insolvenzverfahren über das Vermögen zunächst nur der German Pellets GmbH. Doch weitere Verfahren werden folgen. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der German Pellets Genussrechte GmbH wird zum 17. Mai 2016 gerechnet.

Wie der Brennstoffhersteller aus Wismar nun zerschlagen werden soll

Bereits im April ließ die Insolvenzverwalterin Schmudde (White & Case) verlauten, dass man sich bereits nach Investoren umsehe. Nun kehrt stetig Gewissheit ein. Gleich mehrere Werke des bankrotten Brennstoffriesens mit Standorten in Deutschland sollen von Investoren übernommen werden. Die baden-württembergischen Werke in Ettenheim und Herbrechtingen sollen vom schwäbischen Rohstoffverarbeiter Rettenmaier & Söhne Gmbh + Co KG übernommen werden. Dagegen soll das Stammwerk in Wismar mit über 150 Arbeitnehmern, vom MEP (Metropolitan Equity Partners), einem Finanzinvestor aus den USA (NY), übernommen und weiter geführt werden. Wie mit dem Werk in Torgau weiter verfahren wird, soll noch im Mai geklärt werden.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Leibold

Die Pleite der German Pellets Unternehmensgruppe beschäftigt nun auch die Strafverfolgungsbehörden. Die Staatsanwaltschaft Rostock hat mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen den Gründer und Geschäftsführer Peter Leibold eingeleitet. Aber auch der Wirtschaftsprüfer des Unternehmens rückt ins Fadenkreuz der Ermittler. Der Tatvorwurf der Beihilfe zur Steuerhinterziehung steht im Raum.

Was können Anleger tun?

Anleger sollten unbedingt ihre Rechte prüfen lassen. Wer Anleihen oder Genussrechte der German Pellets GmbH erworben hat, ist nun gehalten seine Forderungen – zur Insolvenztabelle – anzumelden. Hierzu ist die Überprüfung der Ansprüche sowie die Beratung eines im Rechtsgebiet des Banken- und Kapitalmarktrechts sowie im Bereich Insolvenzrecht kundigen Rechtsbeistands unerlässlich.

Anleger stehen nicht alleine da

Wie die Rechtsanwälte der Kanzlei VON RUEDEN wissen, geben Rechtsschutzversicherungen regelmäßig Deckungszusagen für die Vertretung in Insolvenzverfahren. Auch für den Fall, dass German Pellets einen Vergleich anstrebt, gewähren die Rechtsschutzversicherungen Deckung.

Haben Sie ebenfalls Anleihen bei der German Pellets GmbH erworben, nehmen Sie unsere kostenlose Erstberatung in Anspruch und lassen sich individuell beraten. Senden Sie uns Ihr Anliegen unkompliziert per E-Mail (info@rueden.de), per Fax unter 030 – 200 590 77 11 oder per Post zu. Sie können uns auch jederzeit telefonisch kontaktieren oder unser nebenstehendes Kontaktformular nutzen .