Legal Tech ist auf dem Vormarsch und wird die Rechtsberatung in den nächsten Jahren weiter prägen. Das bringt für Rechtsanwaltskanzleien neue Herausforderungen mit sich und eröffnet zugleich Chancen. Dass der Einsatz von Legal Tech die Arbeit von Rechtsanwälten nach und nach ersetzen wird, ist unwahrscheinlich. Legal Tech steht nicht im Widerspruch zur persönlichen Beratung und rationalisiert nicht den Anwaltsberuf weg – Digitalisierung kann vielmehr eine perfekte Ergänzung zur persönlichen Beratung sein.
Weltweit arbeiten immer mehr Unternehmen im Bereich Legal Tech – mit steigender Tendenz. Dabei geht es zum Beispiel um Online-Rechtstipps mithilfe von Rechtsgeneratoren oder um die digitale Erstellung von Verträgen und Testamenten durch Software-Lösungen. Doch digitale Tools können das persönliche Gespräch nicht ersetzen.
Bessere anwaltliche Beratung durch Digitalisierung
Der Deutsche Anwaltverein (DAV) sieht in der Digitalisierung der Rechtsberatung neue Herausforderungen, vor allem aber auch neue Chancen – sowohl für Rechtsanwälte als auch für Verbraucher. Laut DAV-Präsident Ulrich Schellenberg erleichtert der digitale Fortschritt „dem Verbraucher einerseits den Zugang zum Recht und bietet Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten andererseits unternehmerische Chancen.” Legal Tech scheine mit einem Mythos des Anwaltsberufs zu brechen, indem die Technik deren Wissensmonopol in Frage stelle. „Die Anwaltschaft steht vor der Herausforderung, die Möglichkeiten der Technik für eine noch bessere Beratung ihrer Mandanten zu nutzen”, so Schellenberg im Mai 2017 anlässlich des 68. Deutschen Anwaltstags.
Legal Tech bedeutet also keineswegs das Ende des Anwaltsberufs. Die digitale Transformation bietet vielmehr neue Möglichkeiten – und zwar Anwälten und Mandanten. Bestimmte Rechtsdienstleistungen werden durch die Digitalisierung standardisiert und automatisiert. Das kann Anwälte bei der Arbeit unterstützen und die Beratung der Mandanten optimieren.
Legal Tech optimiert die Arbeitsabläufe der Kanzlei
Der Einsatz von Legal Tech steht nicht im Widerspruch zur persönlichen Rechtsberatung – er sollte als sinnvolle Ergänzung zur persönlichen Beratung betrachtet werden. Die durch die Nutzung von Legal Tech gewonnene Zeit kann für individuelle Betreuung den Mandanten genutzt werden.
Digitale Tools können zum Beispiel eine unkomplizierte Kontaktaufnahme und Kommunikation unterstützen und die Terminbuchung erleichtern. Erstgespräche sind unkompliziert und effizient per Telefon oder Videocall möglich. Das spart Zeit und Reisekosten. Digitale Technologien unterstützen Anwälte dabei, ihre Arbeitsabläufe zu verbessern, stoßen jedoch auch an Grenzen. Eine Vollautomatisierung der Rechtsberatung wird es auch in Zukunft nicht geben – dafür ist der Beruf des Juristen zu komplex.
Digitale Tool können die persönliche Beratung nicht ersetzen
Eine umfassende Kundenberatung, die Erstellung von Verträgen und die Durchführung von Verhandlungen können durch künstliche Intelligenz nicht vollständig automatisiert werden. Computerprogramme werden die individuelle und persönliche Rechtsberatung daher nicht ersetzen. Vor allem Detailfragen und taktische Erwägungen müssen weiterhin im persönlichen Gespräch geklärt werden.
In unserer Rechtsanwaltskanzlei nutzen wir die Vorzüge der Digitalisierung und machen Rechtsberatung transparent und digital verfügbar. Wir sehen uns als Legal-Tech-Kanzlei und setzen auf die gesamte Bandbreite digitaler Tools wie automatisierte Kontaktformulare, Online-Checks, digitale Fallbearbeitung, Datenbanken und Analyse-Software zur Optimierung unserer Prozesse. Zugleich legen wir großen Wert auf das persönliche und vertrauensvolle Gespräch mit unseren Mandanten. Wir betrachten jeden Fall individuell und finden jeweils die bestmögliche Lösung – nicht trotz der Digitalisierung unserer Prozesse, sondern mithilfe der innovativen Technologien.