Abgasskandal: Daimler wird in vertraulichen Unterlagen schwer belastet

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Weitere Enthüllungen im Abgasskandal belasten die Daimler AG schwer. Aus vertraulichen Ermittlungsunterlagen geht hervor, dass Ingenieure des Autoherstellers schon lange an der Einhaltung von gesetzlichen Stickoxid-Grenzwerten in den USA zweifelten. Verschiedene Software-Funktionen sollen die Behörden gezielt getäuscht haben.

Abschalteinrichtungen in Mercedes Fahrzeugen

Gemäß der Akten wurden dazu mehrere Funktionen in der Motorensteuerung entwickelt, um die US-Abgastests auf dem Prüfstand zu erfüllen.  Die Software-Funktion „Bit 15“ habe man so programmiert, dass nach 26 Kilometern die Abgasreinigung den sauberen Modus verlässt. Zudem sollte eine „Slipguard“ Funktion im Fahrzeugkontrollsystem erkennen, ob sich das Fahrzeug auf einem behördlichen Prüfstand befindet. Die Ingenieure haben in verschiedenen Korrespondenzen an der Legalität dieser Software-Funktionen gezweifelt. Ähnliche Funktionen hat VW im Abgasskandal genutzt.

Mitarbeiter äußern Zweifel bereits vor VW-Abgasskandal

Aus den vertraulichen Ermittlungsakten geht demnach hervor, dass die Konzernmitarbeiter ihre Zweifel bereits vor den Enthüllungen im Abgasskandal äußerten. Sie bezogen sich dabei konkret auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für Straßentests in den USA. Konzerninterne Messungen hatten eklatante Abweichungen von diesen Vorgaben ergeben. Zahlreiche Mercedes-Modelle überschritten die gesetzlichen Stickoxidwerte um mehr als das Zehnfache.

Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt seit Frühjahr 2017

Parallel zu den US-Behörden ermittelt seit dem Frühjahr 2017 die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen die Daimler AG. Bis heute wird von Seiten des Konzerns bestritten, dass illegale Abschalteinrichtungen in den Fahrzeugen verbaut wurden. Jedoch wurden im vergangenen Jahr mehr als drei Millionen Mercedes Fahrzeuge in Europa zurückgerufen, um ein Software-Update zu erhalten. Speziell das Modell Vito steht seitens des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) unter Verdacht einer unzulässigen Abschalteinrichtung.

Zahlreiche Mercedes Modelle jetzt schon betroffen

Unabhängig von weiteren Enthüllungen im Abgasskandal steht schon jetzt fest: Mercedes-Modelle mit den Motoren OM 642 und OM 651 überschreiten die zulässigen Stickoxid-Grenzwerte drastisch und sind damit mangelhaft. Der Hersteller hat mit falschen Angaben geworben und den Verbraucher über die tatsächlichen Werte getäuscht. Untersuchungsberichte des KBA und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) belegen das. Verbrauchern ist daher zu raten: Kaufvertrag jetzt anfechten!

Kaufvertrag anfechten – Kaufpreis zurückbekommen

Sofern Sie ein betroffenes Mercedes-Fahrzeug haben, können Sie den Kaufvertrag anfechten. Mit unserer Hilfe wird Ihnen im Erfolgsfall der Kaufpreis erstattet. Lediglich für die gefahrenen Kilometer wird regelmäßig ein Nutzungsersatz angerechnet. Gerne können Sie sich für eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung an uns wenden. Dabei werden wir für Sie prüfen, ob Ihr Fahrzeug betroffen ist. Anschließend besprechen wir mit Ihnen die juristischen Möglichkeiten, gegen den Hersteller vorzugehen.