Am frühen Morgen des 06. Februars haben Ermittler die Audi-Konzernzentrale in Ingolstadt und das Werk in Neckarsulm durchsucht. Die Behörden ermitteln im Abgasskandal, da Audi mehr als 250.000 Dieselfahrzeuge für den europäischen und amerikanischen Markt manipuliert haben soll. Es ist bereits die zweite Razzia in der Konzernzentrale binnen eines Jahres.
Zahlreiche Razzien gegen Audi
Erst am vergangenen Mittwoch hat die Staatsanwaltschaft München II eine groß angelegte Razzia gegen Audi-Beschäftigte durchgeführt. Es wurde dabei nach Beweisen gesucht, die belegen sollen, dass Audi an der Entwicklung der Abgas-Betrugssoftware beteiligt war. Schon im März vergangenen Jahres war die Konzernzentrale durchsucht worden. Über 250.000 Audi-Fahrzeuge sollen vom Abgasskandal betroffen sein.
Audi soll Behörden und Verbraucher gezielt betrogen haben
An der Razzia waren 18 Staatsanwälte sowie mehrere Beamte der bayerischen und baden-württembergischen Landeskriminalämter beteiligt. Dabei wurde das Werk in Neckarsulm (Baden-Württemberg), die Konzernzentrale in Ingolstadt und eine Privatwohnung durchsucht. Audi wird Betrug und strafbare Werbung vorgeworfen, denn zahlreiche Dieselmodelle haben deutlich erhöhte Stickoxid-Werte. Dies haben Tests des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) und der Deutschen-Umwelthilfe (DUH) ergeben. Die Werte übersteigen teilweise mehr als das Fünffache des zugelassenen EU-Stickoxid-Grenzwertes.
Bußgeldverfahren gegen Audi-Vorstand und das Unternehmen
Parallel zu dem Ermittlungsverfahren wurde ein Bußgeldverfahren gegen verschiedene Vorstände von Audi sowie gegen das Unternehmen selbst eröffnet. Namen wurden dabei noch nicht genannt. Als der Abgasskandal 2015 in den USA bekannt wurde, hat die Volkswagen AG als Mutterkonzern von Audi bereits zugegeben, dass Audi am Betrug der US-Behörden mitgewirkt hat. In Deutschland ist die Situation bisher noch nicht vollständig aufgedeckt worden.
Audi-Fahrzeuge jetzt an Hersteller zurückgeben
Unabhängig vom Stand der Ermittlungen ist schon jetzt klar: Sehr viele Dieselfahrzeuge von Audi sind mangelhaft. Insbesondere der 3.0 l V6 Motor ist davon betroffen. Aber auch Fahrzeuge aller anderen Modellreihen können betroffen sein. Sofern der Verbraucher vom Abgasskandal betroffen ist, besteht die Möglichkeit der Rückgabe an den Hersteller oder ein Anspruch auf Schadensersatz. Schon zahlreiche Gerichte haben bundesweit Verbrauchern dieses Recht zugesprochen. Nach Rückabwicklung des Kaufvertrages wird der Kaufpreis erstattet und das Fahrzeug an den Hersteller zurückgegeben. Dabei fällt lediglich ein Nutzungserstaz für die gefahrenen Kilometer an.
Verbraucher sind bei uns in guten Händen
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