Daimler-Motor OM 651 im Dieselskandal: Verjährung droht Ende 2021

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Der Daimler-Motor OM 651 steht bereits seit 2017 unter dem Verdacht, illegale Abschalttechnik zu nutzen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ist spätestens seit Mai 2018 klar, dass in dem von der Daimler AG entwickelten Dieselmotor mehrere illegale Abschaltreinrichtungen verbaut wurden. Hunderttausende Fahrzeuge mit dem Motor OM 651 Euro 5 wurden bereits 2018 vom KBA zurückgerufen. Daimler-Kunden, die 2018 ein solches Rückrufschreiben erhalten haben, droht Ende 2021 die Verjährung ihrer Ansprüche auf Schadensersatz im Abgasskandal. Deshalb sollten Betroffene jetzt aktiv werden und gegen den Autokonzern vorgehen.

Mit Abschaltvorrichtungen in der Motorsteuerung sorgt die Daimler AG dafür, dass Dieselfahrzeuge die erlaubten Grenzwerte für Abgase einhalten – allerdings nur unter Prüfstandsbedingungen. Im Straßenverkehr werden die zulässigen Werte dann oft deutlich überschritten. Wer einen Rückruf erhalten halt und das behördlich angeordnete Softwareupdate nicht durchführen lässt, muss mit einer Stilllegung seines Fahrzeugs rechnen.

Illegale Abschalteinrichtungen im Motor OM 651

Der Dieselmotor OM 651 der Daimler AG wurde im Oktober 2008 im Modell Mercedes-Benz C 250 CDI BlueEFFICIENCY vorgestellt, um als Nachfolger der OM-646-Vierzylinder-Baureihe die schwächeren Versionen des V6-Motors OM 642 abzulösen. Der Motortyp OM 651 ist der meistverbaute Motor in der Markengeschichte des Autokonzerns und wird in fast allen Mercedes-Baureihen eingesetzt. Doch der ehemals als „Wundermotor“ angepriesene Vierzylinder mit 1,8 oder 2,2 Litern Hubraum steht mittlerweile im Zentrum der Vorwürfe gegen Daimler.

Das Bundesverkehrsministerium beschreibt, wie die illegale Abschalteinrichtung Kühlmittel-Solltemperatur im Motor OM 651 funktioniert: Bei der Abschalteinrichtung zur Reduzierung der Wirksamkeit der Abgasrückführung (AGR) wird außerhalb der Typprüfbedingungen „die Rate der AGR verringert, indem über das elektrisch geschaltete Kühlwasserthermostatventil die Motorkühlwassertemperatur und damit die Motoröltemperatur zunächst niedrig gehalten wird.“ Dadurch werde außerhalb der Typprüfbedingungen ein AGR-Kennfeld mit niedrigeren AGR-Raten genutzt als unter Typprüfbedingungen und es komme zu erhöhten Stickoxid-Emissionen.

Der Motor OM 651 nutzt zudem ein sogenanntes Thermofenster, das die Abgasreinigung des Motors abhängig von der Außentemperatur reguliert. Und es kommt eine Software zum Einsatz, die bestimmt, dass AdBlue nur auf dem Prüfstand und nicht im Realbetrieb in ausreichender Menge eingespritzt wird. Im Straßenverkehr findet keine ausreichende Abgasreinigung statt.

Musterfeststellungsklage für betrogene Daimler-Kunden

Inzwischen sind zahlreiche Gerichte davon überzeugt, dass die Daimler AG die Abgasreinigung seiner Dieselmotoren manipuliert hat. Auch immer mehr höchste Instanzen entscheiden im Sinne der geschädigten Verbraucher: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) und die Oberlandesgerichte (OLG) Naumburg, Köln, Nürnberg und Frankfurt haben im Daimler-Abgasskandal bereits verbraucherfreundlich geurteilt. Auch der Bundesgerichtshof (BGH) hat in zwei Entscheidungen deutlich gemacht, dass gegen die Daimler AG Ansprüche in Betracht kommen. Damit steigen für geschädigte Verbraucher die Chancen, ihre Schadensersatzforderungen gerichtlich durchzusetzen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen in Daimler-Dieselfahrzeugen eine Musterfeststellungsklage beim Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart eingereicht. Das Verfahren soll betrogenen Daimler-Kunden den Weg zu Schadensersatz frei machen. In der Musterfeststellungsklage gegen Daimler geht es um zurückgerufene Mercedes GLC- und GLK-Modelle mit dem Motortyp OM 651, der in rund 50.000 Fahrzeugen in Deutschland verbaut wurde. Käufer dieser Mercedes-Modelle können sich der Musterfeststellungsklage anschließen oder ihre Rechte individuell in einer Einzelklage durchfechten.

Jetzt Verjährung verhindern und Rechte einfordern!

Viele vom Abgasskandal betroffene Mercedes-Besitzer haben die behördlichen Rückrufe bereits im Jahr 2018 erhalten – deshalb könnten ihre Ansprüche auf Schadensersatz Ende 2021 verjähren. Eine Beteiligung an dem Musterverfahren verhindert die Verjährung, denn eine Musterfeststellungsklage hat – wie auch die Erhebung einer Individualklage – eine hemmende Wirkung. Die Verjährung der Schadenersatzansprüche wird in jedem einzelnen Fall unterbrochen, sodass die teilnehmenden Kläger mehr Zeit haben, gerichtlich gegen Daimler vorzugehen.

Besitzer eines manipulierten Mercedes GLC oder GLK sollten sich daher in das Klageregister eintragen oder sich bis Anfang Dezember bei der Rechtsanwaltskanzlei VON RUEDEN melden, damit die Klage fristgerecht eingereicht werden kann. Wir tragen Sie rechtssicher in das Klageregister ein und unterstützen Sie dabei, Ihre Ansprüche gegen die Daimler AG durchzusetzen. Gern können Sie auch unsere kostenlose Erstberatung nutzen.

VON RUEDEN ist eine der führenden Rechtsanwaltskanzleien gegen die Daimler AG. Wir vertreten bundesweit über 14.000 Diesel-Fahrer im Dieselskandal – davon mehr als 4.000 Mandanten gegen Daimler. Unsere auf den Abgasskandal spezialisierten Rechtsanwälte konnten schon zahlreiche verbraucherfreundliche Urteile erstreiten, darunter im September 2020 vor dem OLG Naumburg das erste positive Urteil eines Oberlandesgerichts gegen die Daimler AG. Profitieren auch Sie von unserer Expertise!