Die teuersten Umweltzonen- Fahrverbote in Europa

Veröffentlicht am in Abgasskandal

Wegen der steigenden Feinstaub- und Stickoxidbelastungen in den Städten und Kommunen gibt es in Europa immer mehr Einfahrverbote und Umweltzonen. Dabei ist ein Flickenteppich von verschiedenen Regelungen entstanden. Allein in Frankreich gelten inzwischen 33 unterschiedliche Umweltzonen und Einfahrregelungen – und es sollen noch mehr werden. Verstöße können teuer werden: In welchen europäischen Ländern werden die Umweltzonen-Verstöße am härtesten geahndet?

Seit dem 11. Juni 2008 gilt in Europa die EU Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG als Basis für die Abwendung von Gesundheitsgefahren durch Feinstaub und Stickstoffdioxid. Aus dieser Richtlinie ergeben sich zahlreiche verschiedene nationale Vorschriften und Regelungen, die in den entsprechenden Ländern der EU regional oder national umgesetzt werden. In den einzelnen Städten und Gemeinden gelten zum Teil komplexe Sonder- und Ausnahmeregelungen.

Platz 1 der teuersten Umweltzonen: Dänemark

Das Portal Green-Zones hat ermittelt, wo in Europa Umweltsünder am stärksten zur Kasse gebeten werden. Auf Platz eins bei der Bußgeldhöhe liegt demnach unser Nachbarland Dänemark. Wer dort gegen die Regeln der Umweltzonen verstößt, riskiert die höchsten Strafen: Fahrzeuge bestimmter Typenklassen müssen seit 2008 mindestens die Euro-4-Norm erfüllen. Alternativ können Autos mit Euro-Norm 3 mit einem zugelassenen Feinstaubfilter nachgerüstet werden, damit man in Kopenhagen, Aalborg und anderen dänischen Städten die Umweltzonen befahren darf.

Mit einer Ordnungsstrafe von umgerechnet bis zu 2700 Euro muss ein LKW-Fahrer in Kopenhagen uns Aalborg rechnen. Bis zur Zahlung der Strafe können die dänischen Behörden das Fahrzeug einbehalten. In den skandinavischen Nachbarländern Norwegen und Schweden kostet ein Verstoß gegen die Fahrverbote in den Umweltzonen dagegen nur 95 beziehungsweise 100 Euro. Fast so teuer wie in Dänemark sind Verstöße in den Niederlanden: Wer die Umweltzonen in Rotterdam unberechtigt befährt, muss mit bis zu 2250 Euro Bußgeld rechnen.

Österreich und Großbritannien im Mittelfeld

Im mittleren Bereich liegen die Bußgelder in Österreich und Großbritannien. In der Steiermark, in Tirol und in Wien werden für eine Missachtung der Regeln bis zu 2180 Euro fällig – die Preise sind nach Euro-Norm, Typ und Gewicht des Fahrzeugs gestaffelt. Wer in London die Fahrverbote missachtet, zahlt bis zu 1160 Euro.

Günstiger fahren Umweltzonensünder in Belgien. In Antwerpen und Brüssel gibt es fest eingerichtete Low-Emission-Zones (LEZ), für die sich alle Fahrzeuge, die nicht in Belgien oder den Niederlanden zugelassen sind, vor Einfahrt in die Umweltzone registrieren lassen müssen – auch wenn sie die Euro-Norm-Vorgaben erfüllen. Unberechtigtes Fahren in der LEZ kostet zwischen 150 und 350 Euro, je nach Art und Häufigkeit des Verstoßes.

Viele verschiedene Regelungen in Frankreich

In Frankreich sind in mehreren Städten Umweltzonen eingerichtet worden. Die Zone à Circulation Restrainte (ZCR) darf nur mit der Umweltplakette Crit’Air Vignette befahren werden. Verstöße gegen das Einfahrverbot werden in Paris mit einer Geldbuße in Höhe von 68 Euro für PKW und Motorräder sanktioniert. Für LKW und Busse beträgt das Bußgeld 135 Euro. In Lyon verhängen die Behörden für Verstöße gegen die Plakettenpflicht und gegen geltende Verkehrsbeschränkungen Bußgelder zwischen 68 und 375 Euro. Im Großraum Grenoble werden Bußgelder zwischen 35 und 375 Euro fällig.

Günstiger sind Verstöße in Spanien und Italien

In Spanien ist für die Einfahrt in Umweltzonen die spanische Umweltplakette Distintivo-Ambiental erforderlich. Überwacht werden die Umweltzonen dort durch die Polizei und kommunale Angestellte. Bei einem Verstoß gilt ein Bußgeld in Höhe von 90 Euro plus Bearbeitungsgebühren.

Das unberechtigte Befahren einer italienischen Umweltzone wird mit einer etwas günstigeren Geldbuße geahndet – wenn man zügig zahlt: Wer in den ersten fünf Tagen bezahlt, bekommt den ursprünglich bei mindestens 80 Euro liegenden Betrag um 30 Prozent ermäßigt. Dazu kommen allerdings noch Verfahrensgebühren. Ab dem 6. Tag werden dann 80 Euro plus Verfahrenskosten fällig.

In welchen deutschen Städten Dieselfahrverbote gelten, erfahren Sie hier. Das Befahren einer Umweltzone ohne Umweltplakette wird in Deutschland mit einem Bußgeld in Höhe von 80 Euro geahndet.