Dieselskandal: BMW verweigert Nachrüstung – Ausgerechnet Mercedes springt ein

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München – Das Kraftfahrtbundesamt hat erstmals eine Genehmigung für den Einbau eines Abgasreinigungssets für Fahrzeuge des bayrischen Automobilkonzerns BMW genehmigt.

Mit Hilfe des Nachrüst-Sets soll die Ab­gas­emis­si­on von Fahrzeugen mit der Schadstoffklasse Euro 5 deutlich reduziert werden. Sie wären dann nicht mehr von einem Fahrverbot betroffen – wie es sie bereits in Hamburg gibt. Das Nachrüst-Set wurde von der Firma Dr. Pley aus Bamberg für die 3er-, 5er-, X1- und X3-Modelle entwickelt und kostet ca. 3.100 Euro.

BMW weigert sich jedoch, für die Kosten der Nachrüstung aufzukommen. BMW untersagt seinen Vertragshändlern sogar, das Nachrüst-Set einzubauen. Das geht aus einem Artikel des Nachrichtenmagazins Der Spiegel hervor. BMW argumentiert, durch das Set würde das Fahrzeuggewicht zunehmen und damit der Kraftstoffverbrauch steigen. Teil des Nachrüst-Sets ist unter anderem ein weiterer AdBlue-Tank. Nach Angaben der Firma Dr. Pley steigt der Verbrauch durchschnittlich nur um 1,2 Prozent.

Mercedes-Werkstätten helfen BMW-Besitzern

Dr. Pley hat nun ausgereicht drei Mercedes-Werkstätten im Raum Stuttgart für sich gewinnen können, die den Einbau der Nachrüst-Sets an BMW-Fahrzeugen übernehmen werden. Umgerüstete Fahrzeuge dürften dann wieder in die Dieselfahrverbotszonen in Hamburg und Stuttgart fahren.