Nun auch Mitsubishi: Bundesweite Razzia wegen Verdacht auf Dieselbetrug

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Nun steht auch der japanische Autobauer Mitsubishi im Verdacht, unzulässige Abschalteinrichtungen in Dieselmotoren verbaut zu haben. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt durchsuchte Geschäftsräume von Mitsubishi, von zwei Autozulieferern und der Tochtergesellschaft eines internationalen Autohandelskonzerns.

Fahrzeuge mit Abgasnorm 5 und 6 können betroffen sein

Die Ermittlungsbehörde verdächtigt Mitsubishi, eine Schummelsoftware installiert zu haben, die Fahrzeuge auf dem Prüfstand weniger Schadstoffe ausstoßen lässt als im Realbetrieb auf der Straße. Im Fokus der laufenden Untersuchungen der Staatsanwaltschaft stehen Mitsubishi-Autos mit 1,6- und 2,2-Liter-Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 5 und 6. Bestätigt sich der Verdacht und die Ermittlungsbehörden können eine illegale Abschalteinrichtung nachweisen, könnten Mitsubishi-Besitzer zeitnah von Rückrufaktionen betroffen sein. Denn: Autos mit einer derartig manipulierten Software sind nicht genehmigungsfähig und Fahrverbote oder Stilllegungen drohen.

Unter den zehn Gewerbeobjekten in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Bayern, die von der Staatsanwaltschaft Frankfurt bei der Razzia durchsucht worden sind, um Beweismittel zu sichern, sind auch Räume des Autozulieferers Continental. Das internationale Unternehmen werde als Zeuge im Verfahren gegen Mitsubishi geführt und kooperiere vollumfänglich mit den Ermittlern, so ein Sprecher. Continental ist neben Bosch einer der größten Hersteller für Abgasreinigungstechnik.

Immer mehr Autobauer verstricken sich im Abgasskandal

Mit den Ermittlungen gegen Mitsubishi weitet sich der Abgasskandal auf immer mehr Autobauer aus. Seit 2015 ist bekannt, dass der Volkswagen-Konzern illegale Abschalteinrichtungen in seinen Fahrzeugen verbaut, mit denen Abgasgrenzwerte im Normalbetrieb deutlich überschritten werden. Verdachte gegen weitere deutsche Autobauer wie Daimler oder BMW haben sich ebenfalls erhärtet. Mit Mitsubishi wird nun auch ein japanischer Fahrzeughersteller mit dem Dieselskandal in Verbindung gebracht.