VW-Abgasskandal weitet sich aus: Auch VW-Bus unter den manipulierten Modellen

Seit 1950 läuft der Kleintransporter VW Bus in Wolfsburg vom Band. Damit ist der einst liebevoll „Bulli“ getaufte Kleintransporter das langlebigste Modell des deutschen Traditionsherstellers. Im Zuge des Dieselskandals hat aber auch diese Erfolgsfassade Ende 2019 Risse erhalten. Sowohl im VW Bus T5 als auch im Nachfolger T6 wurde illegale Software zur Manipulation der Abgasreinigung nachgewiesen. Und das, obwohl die beiden Modelle zu Beginn des Skandals 2015 noch als unbedenklich galten. 

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Rückruf des VW-Bus unter Rückrufcodes 23Z7, 37L8 

Entdeckt wurde die Software erstmalig im VW-Dieselmotor EA189, der auch im VW Bus T5 zum Einsatz kam. Auch im Nachfolgemotor EA288 wurde später ähnliche Betrugssoftware gefunden. Der EA288 wird seit der Umstellung von T5 auf T6 im Jahr 2015 in allen VW Bus-Modellen verbaut. 

Aufgrund der Manipulationen rief das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in insgesamt drei Wellen über 120.000 VW Busse weltweit zurück. Der Rückruf erfolgt dabei mit den Codes 23Z7 und 37L8 und gilt für T5- und T6-Modelle aus den Baujahren 2009 bis 2017. 

Wie funktioniert die Manipulation? 

Wie genau die Manipulation der Abgaswerte erfolgt, ist für VW Bus T5 und T6 noch nicht abschließend geklärt. Denkbar sind Fahrkurven- oder Lenkwinkelerkennung, bei denen das Fahrzeug anhand von Lenkbewegungen erkennt, ob es sich auf dem Prüfstand oder der Straße befindet. Beide Methoden wurden in anderen VW-Modellen mit EA189- und EA288-Motoren bereits nachgewiesen.  

Eingeräumt hat der Volkswagen-Konzern bisher lediglich den Einbau eines sogenannten „Thermofensters“ in den VW-Bussen. Dieses erkennt anhand der Außentemperatur, ob sich der Bus im offenen Straßenverkehr oder auf dem Prüfstand befindet. Nur auf dem Prüfstand schüttet die Filteranlage dann ausreichende Mengen des Harnstoffes AdBlue aus, der zur Reinigung der Abgase benötigt wird. Im normalen Straßenverkehr überschreiten die ausgestoßenen Schadstoffe hingegen sowohl die Herstellerangaben als auch die gesetzlichen Vorgaben. 

Vorsicht vor dem Softwareupdate 

Wie schon bei anderen Modellen bietet Volkswagen auch Besitzern von VW Bus T5 und T6 ein Softwareupdate zur Behebung der Fehler. Hier sollte man allerdings sehr vorsichtig sein. Besitzer anderer VW-Modelle klagten nach dem Update über erhöhten Verschleiß und verminderte Leistung. Außerdem ließen sich auch in der neuen Software Abschalteinrichtungen nachweisen. Wesentlich zielführender als ein Update ist daher eine Klage auf Schadensersatz. 

Lenkwinkel- und Fahrkurvenerkennung sowie „Thermofenster“ sind nach Auffassung deutscher Gerichte und des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) illegal und stellen einen Betrug am Kunden dar. Folglich haben betroffene Besitzer eines VW Bus T5 und T6 Anspruch auf Schadensersatz. Dieser beträgt die Höhe des Kaufpreises abzüglich einer Nutzungsentschädigung, die geringer ausfällt als die mit dem Betrug einhergehende Wertminderung des Wagens. 

Update Mai 2021: VW bietet Besitzern von T5-California-Wohnmobilen, Abgasnorm Euro 5, aktuell eine Hardwarenachrüstung an. Die Kosten müssen die Halter allerdings teilweise selbst zahlen. Betroffene sollten nicht vorschnell handeln, sondern sich anwaltlich beraten lassen.

Diese VW Bus-Modelle sind betroffen  

Folgende T5- und T6-Modelle werden derzeit durch das Kraftfahrt-Bundesamt zurückgerufen. 
 

  • VW T5 2.0 TDI (Caravelle, Multivan California, California Beach Multivan) 
  • VW T5 2.0 TDI 4-Motion (Caravelle, Multivan California) 
  • VW T5 1.9 TDI Shuttle 
  • VW T6 2.0 TDI (California, California Beach, Kombi, Multivan) 
  • VW T6 2.0 TDI 4-Motion (California, California Beach, Kombi, Multivan) 

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