Im Abgasskandal wehrt sich die Daimler AG weiterhin gegen den Vorwurf, sie habe in ihren Fahrzeugen illegale Software verbaut. Auch nach dem offiziellen Rückruf von zehntausenden Mercedes-Benz-Fahrzeugen durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), zeigt sich der Konzern uneinsichtig und hat Widerspruch gegen diesen Rückruf erhoben.
Ganz sicher scheint sich der Autobauer aus Stuttgart aber nicht zu sein: Die hauseigene Mercedes-Benz-Bank verweigert mittlerweile die Finanzierung der eigenen betroffenen Dieselmodelle. Auch eine Vertragsübernahme oder Halterummeldung schließt die 100%ige Konzerntochter unter Verweis auf den Rückruf mittlerweile aus. Das geht aus Schreiben hervor, die der Rechtsanwaltskanzlei VON RUEDEN vorliegen.
Vor diesem Hintergrund erscheinen die Beteuerungen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei, in anderem Licht. Denn dieses Verhalten ergibt nur dann Sinn, wenn der Daimler-Konzern selbst nicht davon ausgeht, das KBA von der Rechtmäßigkeit seiner Software überzeugen zu können.
„Mercedes versucht damit wieder einmal, die negativen Folgen seiner Manipulation auf die Kunden abzuwälzen. Dabei ist es ein Gebot der Gerechtigkeit, dass derjenige für einen Schaden haftet, der ihn verursacht hat.“, kommentierte Rechtsanwalt Johannes von Rüden am Montagnachmittag.
Die Rechtsanwälte der Kanzlei VON RUEDEN sehen im Verhalten der Mercedes-Benz Bank einen weiteren Beleg dafür, dass die Daimler AG sich rechtswidrig verhalten hat. Damit Mercedes-Kunden nicht auf diesem Schaden sitzenbleiben, empfiehlt sich ein anwaltliches Vorgehen gegen die Daimler AG.