Softwareupdate für Porsche Cayenne

Veröffentlicht am in Abgasskandal

Porsche ruft Cayenne-Modelle zurück: Durch einen beim TÜV Nord durchgeführten Test ist nun bekannt, dass auch Modelle des Autobauers Porsche vom Abgasskandal betroffen sind. Genau handelt es sich derzeit um den Porsche Cayenne 3,0 V6 Diesel. Von diesem Modell sind rund 7.500 Fahrzeuge in Deutschland zugelassen.

Wie auch bei den Dieselmodellen von Volkswagen und Audi drohen den betroffenen Kunden Fahrverbote in Innenstätten bis hin zur Entziehung der Betriebserlaubnis für die betroffenen Modelle. Die Käufer dieses Modells gingen beim Erwerb der Fahrzeuge davon aus, dass die angegebenen Emissionswerte auch eingehalten werden. Diese Erwartung der Verbraucher wurde jäh enttäuscht. Der 3,0 V6 Diesel hält die Emissionswerte lediglich unter Laborbedingungen ein. Im alltäglichen Betrieb sorgt eine unzulässige Abschaltvorrichtung für eine wesentliche Erhöhung der Emissionen. Die Abschaltvorrichtung sorgt dafür, dass die Abgasrückführung in den Verbrennungsraum unter bestimmten Voraussetzungen nicht stattfindet. Die Abgase somit in vollem Umfang in die Umwelt entweichen können.

Kann Porsche hier Abhilfe schaffen?

Nun soll mit einem Softwareupdate Abhilfe geschaffen werden. Das Handelsblatt berichtet am 26.10.2017 dass das Kraftfahrtbundesamt (KBA) das Softwareupdate genehmigt hat. Porsche will nun voraussichtlich ab dem 06. November 2017 die Kunden auffordern einen Werkstatttermin zu vereinbaren um das Softwareupdate aufspielen zu lassen. Porsche gibt an, dass das Update etwa eine Stunde dauern würde. Porsche betont, das Update habe keinerlei Auswirkungen auf die Lebensdauer des Motors und des Abgassystems. Insbesondere betont Porsche, das Kraftfahrtbundesamt habe die von Porsche übermittelten Angaben zu Verbrauch, Leistung und Geräusch- sowie Schadstoffemissionen bestätigt.

Die rund 7.500 getäuschten Käufer werden somit ab dem 06.November gezwungen eine Werkstatt aufzusuchen und das Update aufspielen zu lassen, ohne dass die Folgen für die Funktionsfähigkeit und Verlässlichkeit des Wagens absehbar wären. Kommen die Kunden der Aufforderung von Porsche nicht nach drohen, wie schon erwähnt, Fahrverbote bis hin zum Entzug der Betriebserlaubnis.

Welche Rechte haben die Verbraucher ?

Viele Verbraucher sind derzeit verunsichert. Zwar versichert Porsche, das Update habe keinerlei Auswirkungen auf Lebensdauer und Leistung des Motors. Allerdings wurde dies auch von den Softwareupdates für andere Modelle des VW-Konzerns behauptet. Die Praxis zeigte, dass die Updates jedoch in den überwiegenden Fällen zu erhöhtem Verbrauch sowie einem Leistungsabfall führen. Weiter verringert das Update die Emissionen im Regelfall lediglich um etwa 20 Prozent. Das Softwareupdate ist daher, wie die anderen Updates auch, als reine Augenwischerei anzusehen. Den Kunden werden vermeintliche Lösungen angeboten, rein mit dem Ziel sich der Mängelhaftung zu entziehen. Die zivilrechtliche Haftung für Mängel umfasst, die Beseitigung des Mangels. Dies versucht Porsche mit dem Update. Jedoch beseitigt das Update den Mangel, nämlich die fehlerhafte Abgasnachbehandlungssysteme, nicht vollständig. Sofern ein Mangel nicht behoben werden kann steht dem Käufer ein Recht zum Rücktritt vom Vertrag sowie ein Anspruch auf Schadensersatz zu.

Wie können Sie vorgehen ?

Was sollten die betroffenen Kunden also tun? Die vorliegenden Gerichtsurteile sind derzeit noch nicht einheitlich, denn eine obergerichtliche Entscheidung steht noch aus. Die Urteile geben jedoch begründeten Anlass zum Optimismus. So lässt sich schon jetzt eine Tendenz zu Gunsten der Verbraucher ablesen. Die Gerichte gewähren den getäuschten Kunden über die Minderung des Kaufpreises hinaus auch die vollständige Rückabwicklung des Kaufvertrages.

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