Brandgefahr bei Mercedes: Welche Ansprüche haben betroffene Kunden?

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Mercedes ruft hunderttausende Diesel wegen Brandgefahr in die Werkstätten zurück. Allein in Deutschland sollen rund 240.000 Fahrer ihr Auto besser stehen lassen oder nur noch für das „erforderliche Minimum“ nutzen. Insgesamt warnt Mercedes-Benz vor der Nutzung von mehr als 800.000 Daimler-Fahrzeugen wegen Brandgefahr. Die betroffenen Fahrzeuge werden in Wellen in die Werkstätten zurückgerufen. Welche Rechte haben betroffene Mercedes-Kunden?

Die Mercedes-Benz AG hat kürzlich Schreiben an Kunden verschickt, in denen der Autobauer vor Komplikationen mit undichten Kühlmittelpumpen in Mercedes-Fahrzeugen warnt. In den Fahrzeugen bestehe Brandgefahr. Bei dem betroffenen Bauteil gab es laut Konzernangaben bereits entsprechende Fälle, daher der Rückruf.

Brandgefahr Daimler: Welche Fahrzeuge sind betroffen?

Es sollen elf Mercedes-Modelle betroffen sein, die mit den vier- und sechszylindrigen Dieselmotoren OM 654 und OM 656 ausgestattet sind. Der Rückruf gilt für die Diesel-Baureihen GLE/GLS, GLC, CLS und die C-, E-, G- und S-Klasse. Benzinmotoren seien nicht betroffen, so ein Konzernsprecher. Laut Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) geht es um Dieselautos der Baujahre 2017 bis 2021. Insgesamt müssten auf der ganzen Welt knapp 850.000 Autos zurückgerufen werden, in Deutschland seien vermutlich knapp 240.000 Fahrzeuge betroffen. Die Mercedes-Benz AG hatte den Rückruf laut KBA bereits am 15. November vergangenen Jahres veröffentlicht.

Rückrufe wegen Brandgefahr bei Mercedes

Die betroffenen Dieselfahrzeuge werden in Wellen in die Werkstätten gerufen – in der ersten Welle sollen mehr als 100.000 Mercedes-Diesel wegen Brandgefahr zurückgerufen werden. Die Arbeiten in der Werkstatt dauern etwa 60 Minuten. Die ersten Daimler-Fahrzeuge sollen Mitte oder Ende Januar repariert werden. „In der Zwischenzeit sollte das vom Rückruf betroffene Fahrzeug besonders umsichtig gefahren werden und die Nutzung auf das erforderliche Minimum beschränkt werden“, so der Konzern. Die Besitzer betroffener Fahrzeuge sollen „umgehend den nächstgelegenen Mercedes-Benz-Servicepartner“ kontaktieren.

Wie kommt es zu der Brandgefahr bei Mercedes-Fahrzeugen?

Grund für die erhöhte Brandgefahr ist eine undichte Kühlmittelpumpe. Wenn der Kühlmittelkreislauf undicht ist, kann es zu einer Überhitzung kommen. Kühlmittelflüssigkeit könne in die Abgasrückführung (AGR) gelangen und eine Brandgefahr sei dann nicht ausgeschlossen, so der Deutschland-Vertrieb von Mercedes. Das Problem ist laut KBA ein „elektrisches Umschaltventil“, das ausgetauscht werden muss.

Der Austausch eines Umschaltventils an der Kühlmittelpumpe und ein Softwareupdate sollen laut Mercedes Abhilfe schaffen. Zurzeit könnten Reparaturen an den Fahrzeugen allerdings nicht ausgeführt werden, weil Ersatzteile fehlen. „Die Maßnahme kann aktuell noch nicht gestartet werden, da die benötigten Teile noch nicht vorliegen“, heißt es in einer Information an die Kunden vom Dezember. Wer sein Fahrzeug inzwischen verkauft habe, solle die Warnung vor Brandgefahr an den Käufer weiterleiten.

Brandgefahr Daimler: Was können Mercedes-Besitzer jetzt tun?

Nicht alle betroffenen Kunden müssen wegen der Brandgefahr bei Mercedes auf Ersatzteile warten und ihr Fahrzeug zum Softwareupdate und zum Austausch des Umschaltventils in die Werkstatt bringen. Viele Neuwagenkäufer können noch Gewährleistungsansprüche geltend machen oder sogar vom Kaufvertrag zurücktreten. Wir prüfen in einem kostenlosen Erstgespräch, ob Sie Anspruch auf Gewährleistung haben und setzen uns für Ihre Rechte ein. Kontaktieren Sie uns!